Theaterspielen schult das Sozialverhalten, zumal es mehrheitlich in Gruppen stattfindet. In den Resilienz fördernden pädagogischen Schulprojekten können Verhaltensweisen ausprobiert werden, die im „realen Leben“ evtl. negativ sanktioniert werden würden. Tabus können gebrochen werden, Grenzen neu gesetzt und das eigene Verhaltensrepertoire kann ohne Gesichtsverlust erweitert werden.

Kinder- und Jugendliche lernen im Spiel zudem die Bedeutung des Festlegens und Einhaltens von Regeln kennen und gewinnen damit soziale Kompetenzen wie Rücksichtnahme, Kooperation, aber auch das faire Durchsetzen eigener Interessen.

Die Methode "Spiel" impliziert ganzheitliches Handeln - ein Lernen mit Kopf, Herz und Hand - sowie mehrkanaliges Lernen, da stets verschiedene Sinnesorgane gleichzeitig angesprochen werden. Bei vielen Spielformen wird durch Experiment und Wiederholung gelernt, damit greifen die Lernprozesse tiefer als es bei anderen Lernformen möglich ist.

Im Spiel - vor allem in der Variante des Rollenspiels - werden gesellschaftliche Werte und Strukturen abgebildet, die im weiteren Ablauf der Workshops analysiert und bewertet werden können. Kinder und Jugendliche sammeln - neben der inhaltlichen Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen - Erfahrungen mit dem sozialen Leben in der Art und Weise, wie sie miteinander spielen.

Ziel ist es, die Bühne als einen Raum zu erleben, in dem authentisches "Sein" möglich ist und der den eigenen Spiel-Raum erweitern kann. Auf der Basis der oben genannten Grundlagen wird der Vorgang "Theater" neu erlebt und öffnet Perspektiven auf die Arbeit mit Themen, die in der Gewaltprävention wichtig sind wie Präsenz, Wahrnehmung von Grenzen, adäquater Ausdruck, Kommunikationsmittel, In Beziehung-Gehen und Verhaltenssteuerung.